17. Januar 2012. Wir sind unterwegs mit Biblische Reisen auf einer Wandervorreise in Israel, bei den Hörnern von Hittim, südlich vom See Genezareth. Der Berg liegt im Nebel,  es hat geregnet,  der Dreck klebt an den Schuhen. Die Frage des Guides, ob wir noch weitergehen wollen,DSC01612_Nebel weil es jetzt steil und rutschig wird, wird von allen mit Ja beantwortet. Es geht weiter über den Berg, bis plötzlich jemand sagt: Was ist das? Ich drehe mich um und sehe eine nebelhaft schwebende Gestalt in einem "Heiligenschein".  Da wir nicht mit einer überirdischen Erscheinung rechnen - wieso eigentlich nicht? - sondern glauben, dass das doch irgendwie zu erkären sein muss, zücken wir den Fotoapparat.  (Übrigens: Was hätte Petrus gemacht, wenn er auf dem "Berg der Verklärung" eine Kamera dabei gehabt hätte? Wer drei Hütten bauen will, der hätte bestimmt vorher ein Foto gemacht!) Einer sagt: "Ich weiß überhaupt nicht, wie ich das scharf stellen soll." DSC01618_VisionDie Kamera hilft ihm nicht - er hat kein Bild. Meine Kamera fragt nicht,  hält sich an dem Felsen und den Gräsern fest und bekommt ihre Bilder. Ich winke der Gestalt zu - und sie winkt zurück. Der da in dem Strahlenglanz steht, das bin ich. Leider nur ich - aber immerhin im Strahlenkranz.

Die erste Einsicht: Sei vorsichtig mit Visionen, ganz oft begegnest Du leider nur dir selbst. Die zweite Einsicht: Wenn Gott sein Angesicht über mir leuchten lässt - dann stehe ich in seinem Licht, kann mich in seinem Licht sehen  und gebe etwas von diesem Glanz weiter.

Wenn das Phänomen auch erklärbar ist - ein Halo - habe ich doch im Internet sehr wenige solcher Halos gesehen - und bisher noch keines so schön wie dieses.

So ist es tatsächlich. Man kann denken und planen, überlegen und Gespräche führen, eine Pause machen und noch mal den Schreibtisch aufräumen und einen Tee trinken - erst  wenn man mit  dem bestimmten Projekt anfängt, werden die Schritte klarer, zeigt sich der Weg.   Manchmal zeigen sich auch erst mal einige konkrete Fragen - aber nur so kommt man weiter.  So ist es im Glauben und so ist es im Leben.   Nur wer losgeht kommt weiter. Denken ist gut, aber irgendwann muss gehandelt werden.Wie oft habe ich das schon erlebt. Darum steht die Karte bei mir auf dem Schreibtisch - eine von achtundachtzig "Lebenskarten", die meine Frau nach langen Jahren der Depression - inzwischen gesund und munter -  in und nach der Therapie  gestaltet hat. Zuerst für sich selbst und dann auch für andere. Heute verkauft sie die Karten unter www.lebenskarten.de. Karten, die vielen Mut machen und gut tun.

Christus mit Maria Magdalena, 16. Jahrhundert, Venedig; Osterikone vom Heiligen Berg Athos

Maria aber stand draußen vor dem Grab und weinte. Als sie nun weinte, schaute sie in das Grab und sieht zwei Engel in weißen Gewändern sitzen, einen zu Häupten und den andern zu den Füßen, wo sie den Leichnam Jesu hingelegt hatten. Und die sprachen zu ihr: Frau, was weinst du? Sie spricht zu ihnen: Sie haben meinen Herrn weggenommen, und ich weiß nicht, wo sie ihn hingelegt haben.

 

Und als sie das sagte, wandte sie sich um und sieht Jesus stehen und weiß nicht, dass es Jesus ist. Spricht Jesus zu ihr: Frau, was weinst du? Wen suchst du? Sie meint, es sei der Gärtner, und spricht zu ihm: Herr, hast du ihn weggetragen, so sage mir, wo du ihn hingelegt hast; dann will ich ihn holen.

Spricht Jesus zu ihr: Maria! Da wandte sie sich um und spricht zu ihm auf Hebräisch: Rabbuni!, das heißt: Meister! Spricht Jesus zu ihr: Rühre mich nicht an! Denn ich bin noch nicht aufgefahren zum Vater. Geh aber hin zu meinen Brüdern und sage ihnen: Ich fahre auf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott.  Maria von Magdala geht und verkündigt den Jüngern: Ich habe den Herrn gesehen, und das hat er zu mir gesagt. (Johannes 20, 11-17)