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Eindrücke von Bibliodramatagungen

Rückmeldungen von Teilnehmenden der Bibliodramakurse.

Marina 06.04.2024

Es war für mich ein spannendes Wochenende. Herr Völkner ist ein kompetenter und sympathischer Referent, der in einer lebendigen, lockeren Atmosphäre dieses Seminar zu einem gewinnbringenden Erlebnis werden lässt.

Eine gute Kombination zwischen Theorie/Gesprächen und Praxisanteilen. Ich habe einen guten Eindruck über meine eigene Persönlichkeit bekommen und konnte mein Selbstbild stärken. Beim nächsten Mal möchte ich wieder teilnehmen.

Bernhard 03.04.2024

Ich habe Friedrich Karl als kompetenten und sehr einfühlsamen Referenten wahrgenommen. 

Petra Elias 28.03.2024

Das Lesen und Spielen einer biblischen Geschichte, bei der ich erleben durfte, dass der Dialog mich fand und ich mir gar keine großartigen Worte überlegen musste. Insgesamt eine wohltuende und nachhaltige Erfahrung.

 

Durch Corona konnten in den letzten Jahren kaum Kurse stattfinden und Haus Salem, in dem ich viele Kurse angeboten habe, ist leider geschlossen.
 

Sanja Steinbrückner, 24.04.2019

Bibliodrama und Enneagramm
Ich hatte eine längere Anreise, aber innerlich zog es mich schon länger zum Bibliodrama mit Friedrich Karl Völkner nach Bielefeld,

denn ich wollte das Thema beruflich nutzen und war mir sicher, dass ich mit Friedrich Karl einen sehr guten Trainer bekommen werde. Wer ihn kennt, besucht immer wieder seine Seminare, da er menschliche Wärme mit klarer Führung und fachlicher Kompetenz vereint. … Selten fühlte ich mich so schnell und so offen in einer fremden Gruppe aufgenommen wie in diesem Bibliodrama-Kurs. Frauen und Männer unterschiedlichen Alters kamen zusammen und waren sich gleich sympathisch.

Das ermöglichte bald eine Atmosphäre des Vertrauens, in der man zugleich ernsthaft, aber auch mit viel Spaß an dem ausgesuchten Bibeltext („Heilende Berührung“, Mk 5,21-43) zusammenarbeiten konnte. Ich staunte an diesem Wochenende über so viel Tiefe, die ein Bibeltext in uns hervorrief und zwar in jedem einzelnen dort, wo seine Lebensthemen lagen. Ich persönlich fühlte mich wohl und sicher in diesem Kurs und öffnete mich für das, was um mich geschah. Irgendwann erkannte ich, dass nicht ich, sondern mein Satz und meine Rolle im Bibeltext mich fanden. Es war so, als ob sich der große Schleier des Erkennens vor einem lüftete und man kurzzeitig hinter die eigenen Beweggründe blicken konnte. Es war so, als ob man auf Probe durch Jesu Augen auf die Menschen sähe. Nein, es war keine Zauberei. Es war eine Gegenwart, die man nur mit eigener Präsenz erfassen konnte und die einem ungeschrieben so viel vermittelte.  
Aus enneagrammischer Sicht fand ich das Bibliodrama ebenfalls sehr spannend. Der Satz: „Fürchte dich nicht, glaube nur“, bekam für mich plötzlich eine Doppelbedeutung. Einerseits spürte ich die Problematik der Acht. Sie fürchtet sich, wenn es darum geht, jemandem oder Gott einfach so zu vertrauen. Ihr Schutzpanzer ist an manchen Stellen so fest, dass sie in der Tat nicht weiß, wie sie ihn lockern kann. Die Acht glaubt an Gott und anerkennt Gott als eine höhere Macht, doch der Satz: „Fürchte dich nicht, glaube nur!“, überfordert sie zuerst und sie würde am liebsten Gott fragen: „Wie geht das?“. Nur „zu glauben“ hört sich nach Untätigkeit und Stillstand an und diesen Zustand gilt es zu vermeiden. Für eine Acht ist es eine Einübung und eine Lebensaufgabe, sich Gottes Führung anzuvertrauen. Nicht nur sie, sondern auch Gott muss für diesen Schritt viel Geduld mit der Acht aufbringen. In der Regel hat die Acht eine oder mehrere einschneidenden Erfahrungen in ihrem Leben gemacht, bevor sie sich überhaupt für diesen Schritt entscheidet.
Andererseits kann eine Acht in der Rolle von Jesus anderen Teilnehmern den gleichen Satz: „Fürchte dich nicht, glaube nur“, so überzeugend vermitteln, dass sie sich bereitwillig ihrer Führung anvertrauen und ihr auch in schwierigen Situationen folgen. In der Rolle von Jesus ahnte ich als Acht, welchen Anteil die Achter an Jesus bekommen hatten. Das Vertrauen und die klare Führung, die wir Achter bei Gott suchen, können wir - aus seiner Nähe heraus -  anderen gut und überzeugend vermitteln. Da zeigen Achter etwas von der natürlichen Autorität Jesu, die nichts mit dem Kampf zu tun hat. In der Weisheit des biblischen Textes von Markus trafen sich so an einer Stelle meine Ängste und meine göttlichen Gaben und ich merkte, dass beide keinen Widerspruch in sich darstellten. Da konnte ich voller Überzeugung den Satz sagen: „Fürchte dich nicht, glaube nur.“ Das genügt.

 

Sabine, 23.04.2017

So lebendig behalte ich sonst kaum einen Bibeltext in Erinnerung wie beim Bibliodrama - und das, obwohl ich Theologin bin.
In Rollenspielen, im "Sprechen-und-Gehen" des Textes oder in Kleingruppen werden faszinierende Aspekte eines biblischen Textes deutlich - und auch meine persönliche Verfassung tritt hervor. Denn warum ich mich für einen Vers oder eine Rolle entscheide, hängt von meiner persönlichen Situation, meinen Ängsten, meinen Fragen und Sorgen ab. Und das geht beim Bibliodrama allen Teilnehmenden so. Jeder bringt seine eigene Geschichte und seine eigene Wahrnehmung des Textes mit ein. Da entfaltet sich eine reiche Vielfalt an Sichtweisen und persönlichen Aspekten.

Es entsteht eine Atmosphäre, in der mir plötzlich ein Licht aufgeht - ja, das ist gerade mein Thema, deshalb spricht mich gerade dieser Satz so an. Ganz tiefe persönliche Fragen werden vom Text angesprochen und bewegen uns auch und gerade in emotionaler Hinsicht. Bei meinen Biblodramatagen wurde viel gelacht und geschmunzelt, aber es wurde auch die eine oder andere Träne vergossen, weil Dinge, die in uns lagen, plötzlich nach außen brachen. Da bedarf es einer sensiblen und einfühlenden Gruppenführung, die Friedrich-Karl meisterhaft beherrscht. In einer entspannten, offenen und vertrauensvollen Atmosphäre konnte jeder, der dazu bereit war, sich selbst und dem Text ein Stück näherkommen. Großartige Methode!


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